10 Mythen zum Stillen, die man nicht folgen sollte
Stillen in den ersten 24 Stunden: 10 Mythen die wir hier mal aus der Welt schaffen wollen
Die ersten 24 Stunden sind die kritischsten Stunden, wenn es um das erfolgreiche Stillen geht. Lass uns die 10 weit verbreitetsten Mythen/Ratschläge anschauen, die du NICHT folgen solltest, um eure gemeinsame Stillreise nicht noch mehr zu komplizieren.
Mythos Nr. 1: Dein Baby ist nach der Geburt müde und sollte nicht zum Stillen geweckt werden.
Realität: Nein, nein, nein! Es geht hier nicht nur um das Stillen. Dein Schatz und du, ihr braucht so viel Haut an Haut Kontakt, wie es nur geht. Die Bindung zwischen euch wird sich dadurch signifikant stärken und ebenso die Milchproduktion anregen. Deshalb sollte das erste Stillen direkt nach der Geburt erfolgen - idealerweise so, dass ihr nebeneinander liegt und Hautkontakt habt.
Mythos Nr. 2: Ein Baby muss die ersten 24 Stunden nichts essen. Lasst sie schlafen.
Realität: 24 Stunden ohne essen wird dein Baby noch müder oder unruhiger machen. Müde oder sehr aufgebrachte Neugeborene haben noch mehr Schwierigkeiten die Brust korrekt in den Mund zu nehmen und zu trinken. Deshalb ist dein Baby müde, wecke es auf und hab die Milchbar jederzeit offen. Es ist erwiesen, dass 8-10 Stillen in den ersten 24 Stunden das Risiko für eine Neugeborenengelbsucht vermindert werden kann.
Mythos Nr. 3: Du hast die ersten paar Tage eh keine Milch, so füttere sie ruhig mit der Flasche.
Realität: Der Magen eines Neugeborenen ist so groß wie eine Murmel. Das Kolostrum, also die erste Milch, reicht völlig aus. Wichtig ist, dass das Baby nahe bei dir ist und du es so oft wie möglich stillst. 8-13 am Tag ist wirklich genau richtig.
Mythos Nr. 4: Du brauchst einen Schnuller, um es zu beruhigen.
Realität: Ein Schnuller kann zu Saugverwirrungen führen und so den Stillprozess noch schwieriger werden lassen und auch die Milchproduktion gar nicht erst ankurbeln. Problematischer ist noch, dass du eventuell die Hungersignale deines Babys übersiehst und dein Schatz damit noch mehr verwirrt ist.
Mythos Nr. 5: Wechsle vor jedem Stillen die Windel.
Realität: Stillen kommt immer als erstes. Windelwechseln kannst du entweder zwischen dem Stillen, also bevor du die zweite Brust anbietest oder wenn ihr beide mit Stillen fertig seid. Windelwechseln vor dem Stillen macht nur dann Sinn, wenn dein Schatz so müde ist und du es damit etwas aufwecken und animieren möchtest.
Mythos Nr. 6: Ein Neugeborenes sollte nur alle 3 Stunden und nur 15 Minuten lang trinken.
Realität: Verhindere nie eine Stilleinheit. Anstatt auf die Uhr zu schauen und dich zu vergewissern, ob es schon ”Zeit ist” zu stillen, schau auf die Zeichen, die dir dein Kind gibt. Lerne all diese Zeichen kennen und reagiere auf sie. Je weniger du stillst umso weniger Milch wird deine Brust produzieren, umso weniger wird dein Kind zunehmen. Nicht andersherum.
Mythos Nr. 7: Zu häufiges Anlegen fördert wunde Brustwarzen.
Realität: Es gibt kein zu häufiges Stillen! Die Ursache für Wunde und schmerzende Brustwarzen ist ein inkorrektes Anlegen oder eine falsche Saugtechnik. Deshalb mach es Dir bequem und frag deine Hebamme, Krankenschwestern, Stillberaterin oder eine erfahrene Stillmama für Tipps und Tricks.
Mythos Nr. 8: Zu häufiges Stillen macht Babys zu müde.
Realität: Gesunde Neugeborene haben absolut kein Problem mit häufigem Stillen. Der kleine Magen ist ein Grund dafür, aber es gibt ihnen auch ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Sie wollen in der Nähe der Mama sein und Muttermilch ist immer auf das stillende Baby angepasst und gut zu verdauen.
Mythos Nr. 9: Wiege dein Baby, um herauszufinden wie viel es getrunken hat.
Realität: Das ist mit Sicherheit nicht der richtige und korrekte Weg, um herauszufinden, ob dein Baby genug zu sich nimmt. Entweder es vermittelt dir eine falsche Sicherheit oder meistens macht es dich selbst unsicher und nervös, da es scheint, es wäre zu wenig. Anstatt jedesmal nach einer Mahlzeit das Gewicht deines Schatzes zu bestimmen, zähle lieber die Kakawindeln und wiege dein Baby hin und wieder.
Mythos Nr. 10: Pumpe Milch ab, um zu sehen, ob du genügend produzierst.
Realität: Das funktioniert nicht. Milchpumpen sind meist nicht so effektiv wie ein Baby. Es ist meist schwierig diese so zu verwenden, dass sie wirklich effizient sind, und zudem wird deine Milchproduktion durch den Haut- und Blickkontakt zu deinem Baby erst so richtig stimuliert. All das fällt beim Pumpen weg. Zudem eine Brust ist nie wirklich leer.
Jetzt weißt du auf welche Ratschläge du getrost überhören darfst: Bitte teile diese Tipps mit anderen Mamas und hilf ihnen dabei, dass ihre Stillreise einfach und erfolgreich wird.
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